Das Verhältnis der Muslime zu Andersgläubigen

Interessante Auslegung des Korans im Zusammenhang mit dem Islam und Andersgläubigen bringt hier Kerem Adıgüzel.

Ich kenne ihn nicht. Ich weiß nicht, wer er ist. Auf alle Fälle ist es interessant, was er schreibt.

Im Allgemeinen hat man im Kopf, dass das Verhältnis des Islam zu Andersgläubingen immer mit Kopfabschlagen zu tun hat. Kerem Adgüzel bringt hier eine ganz andere Auslegung vor. Ob ich dem Glauben schenken soll, bin ich mir selbst noch nicht ganz sicher. Wenn alle Muslime danach leben würden, würde es die Gewalt nicht geben.

Einen Punkt möchte ich aber noch raus ziehen. Nach Kerem Adgüzel steht im Koran im Vers 8 und 9 der Sure 60 folgendes:

Gott verbietet euch nicht, gegen diejenigen pietätvoll und gerecht zu sein, die aus religiösen Gründen nicht gegen euch gekämpft, und die euch nicht aus euren Wohnungen vertrieben haben. Gott liebt die, die gerecht handeln. Er verbietet euch nur, euch denen anzuschließen, die der Religion wegen gegen euch gekämpft, und die euch aus euren Wohnungen vertrieben oder bei eurer Vertreibung mitgeholfen haben. Diejenigen (Muslime), die sich diesen anschließen, sind die (wahren) Frevler.

Nachdem geht der Islam nicht besonders gut mit den eignen Leute um. Sobald sie die Seite wechseln wollen, werden sie zu "Frevlern". Das kann ich nicht gut heißen. Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied. Jeder muss selbst entscheiden können, was er tut. Solange der gesunde Menschenverstand waltet. Wenn einer von einem Glauben zum anderen wechseln möchte, dann soll ihm das vergönnt sein. Egal welche Richtung.

Seine Schlussfolgerung:

Aus dem Gesagten folgt, dass der Koran die Muslime auffordert, sich friedlich in eine andersartige Umgebung zu integrieren und ihre andersartigen neuen Mitmenschen gerecht und gut zu behandeln. Er ist sogar verpflichtet, die Werte und Traditionen seiner neuen Heimat auf einer friedlichen Weise kennenzulernen und – auch wenn er allenfalls nicht alle inhaltlich bejahen kann – zu achten

finde ich gut. Das sollten viele beherzigen. Auf beiden Seiten.