Das Problem mit dem "du" die zweite

Da ich das mit dem heutigen gendern nicht so habe und es schon wieder Neuerungen gibt, die ich für ziemlich verrückt halte. Somit ist auch das "du" wieder ein Problem. Aber noch einmal ein Vorschlag, den ich aus einem Video von Pigor & Eichhorn habe.

Plattdeutsch Plural "s"

  • Wir gehen rüber zu Lehrers
  • Die Polizistens
  • Liebe Wählers und liebe Bürgers

Denkt mal darüber nach.

Plattdeutsch Gendern - Pigor & Eichhorn

Jetzt weiter mit dem "Du"

Alles hier darunter ist noch so aktuell wie 2017, bei dem ich diesen Artikel schon mal geschrieben habe.

Und... Ach ja.... Ich versuche mal zu gendern mit dem norddeutschen Plural "s"

Aus meiner Sicht gibt es im deutschen viele Formen der persönlichen Ansprache.. Die Deutsche Sprache hat sogar eine eindeutige Form. Das "Sie" und das "Du". In diesem Artikel möchte ich meine Sichtweise veröffentlichen.

Im englischsprachigem Umfeld gibt es nur das "you". Da muss der Satzbau und der Tonfall entscheiden, wie das Gegenübers angesprochen wird. Ich, für meinen Teil, habe bis heute noch nicht herausgefunden, wie das genau im englischen unterschieden wird. Deswegen trete ich hier wohl öfter ins Fettnäpfchen.

Aber in diesem Beitrag soll es ja um die deutsche Ansprache gehen.

Das "Sie"

Im deutschsprachigem Raum steht das "Sie" für eine persönliche Distanz. Das Gegenübers ist mir unbekannt und aus Respekt vor dieser Person spreche ich diese Person mit dem "Sie" an. Ein erst mal angebotenes "Du" will genau überlegt sein. Manchmal geht es und manchmal nicht.

Das hat gleich mehrere Vorteile. Das Gegenüber kann sich respektiert fühlen und gerade deswegen kann eine persönliche Distanz gewahrt bleiben. So lange ich die Person nicht einschätzen kann, bleibe ich beim "Sie". Denn wie es so schön heißt

Ein "Sie" Arsch ist schwerer gesagt als ein "Du" Arsch.

Ich sehe auch beim "Sie" viele Abstufungen. Jetzt ist das wie im englischsprachigem Raum. Der Satzbau und der Tonfall macht die Abstufungen. Bei nicht ganz klaren Absteckungen der Grenzen lasse ich das "Sie" und "Du" erst mal weg. Ich kann das ganz gut umschiffen, ohne die Personalpronomen zu verwenden. Das will geübt sein. Ist gar nicht so einfach. Der Ansprechpartners wird das früher oder später merken.

Wenn man in einer Gruppe ist, sollte man sich einigen, wie man sich ansprechen lassen möchte. In der Aalener Linux-User-Group war es lange Zeit nicht ganz klar. Dann habe ich die Initiative ergriffen und die Mitglieders gefragt, ob sie etwas dagegen hätten, wenn wir uns in dieser Zusammenstellung alle duzen können. Keiner hatte etwas dagegen. Aber trotzdem muss der Wunsch eines jeden einzelnen respektiert werden. Dann kommt nur die Frage auf, wie man sich denn merken soll, wen man Siezt und wen nicht.

Das "Du"

Hier gibt es noch viel mehr Abstufungen als beim "Sie".

Fragt Dich einer, ob man sich duzen kann, dann ist noch lange nicht gesagt, dass man sich beim Vornamen ansprechen darf. Diesen Fall hatte ich vor kurzem erst gehabt. Ein junger Mann, Fotograf, fragte mich, ob er mich duzen könnte. Ich hatte gar nichts dagegen und hatte mich gleich mit dem Vornamen vorgestellt. Der junge Mann war erst ganz perplex und hatte mir dann auch seinen Vornamen genannt. Also im Umkehrschluss kann man zwar "Du" sagen, aber trotzdem beim Nachnamen ansprechen. Wieder eine Schattierung mehr.

Dann gibt es die Leute, die dich einfach mit "Du" ansprechen, ohne dich zu fragen, ob du das willst oder nicht. Da weiß ich derzeit nicht wie ich das bewerten soll. Manchmal umschiffe ich das ganze und manchmal duze ich den/die dann auch einfach. Das muss jeder für sich entscheiden. Will man größere Distanz waren, muss man sich das verbitten oder auf dem "Sie" bestehen. Auch wenn der/die weiter duzt, einfach mit "Sie" zurück kontern. irgendwann kapiert das jeder

Eigentlich sollte das vom älterens zum jüngerens gehen. Also der älteres fragt den jüngerens, ob man sich duzen kann bzw. möchte. Was ist aber, wenn man einen neuen Job anfängt und man ist im Büro an Jahren der älteste, aber nicht an Dienstjahren. Dann sollte, meiner Meinung nach, der Dienstälteres das "Du" anbieten. Knigge sagt da leider auch nicht so sehr viel dazu. Oder es geht vom höher gestellten aus. Egal welcher Abstand zu einem selbst ist. Auf alle Fälle nicht von einer niedrigeren Position zu einer höheren Position einfach duzen. Das geht gar nicht. Amerkianische Verhältnisse wollte ich in Deutschland nicht. Hier, in Deutschland, gehört das "Sie" und das "Du" zur Kultur. Und ich finde das gar nicht mal so falsch.

Was ist dann im Privatbereich mit einem extrem viel jüngeren als man selbst? Also nehme ich mal einen 15jährigens zu einem 50jährigens. Der 15jähriges muss den 50jährigens erst einmal mit "Sie" ansprechen. Erst wenn der 50jähriges das "Du" anbietet, geht das in Ordnung. Andersherum sollte es möglich sein, dass ein 50jährigers trotzdem einen 15jährigens einfach duzen darf. Aber ab welchem Alter ist das "Sie" angebracht? Ich für meinen Teil sehe da einen Respekt, den ich einer jungen Person herüber bringe, wenn ich die Person mit "Sie" anspreche. Aber erst so mit 17 Jahren. Alles was darunter ist, darf ich als deutlich älterer sicher duzen. Wer das anders sieht, kann es ja in die Kommentare schreiben.

Und umkehren?

Kann man vom "Du" wieder zum "Sie" kommen?

Hat man sich erst einmal das "Du" angeboten und schon einige Zeit verwendet, dann kommt man nur schwer wieder zurück. Es kann ja sein, dass sich herausstellt, dass man mit dieser Person nur sehr schwer zurande kommt und mit dem "Sie" eine nötige Distanz wieder schaffen möchte. Die Hemmschwelle dazu ist sicher sehr hoch.

Aber jeder sollte sich frei fühlen, das zu äußern und durch zu ziehen.

Nochmal "Gendern"

Es gibt da so neue Worte, um das Gendern zu erleichtern.

xier, xie, nin, sier, sif, es, per oder dey

Wobei "dey" wohl am ehesten zu verstehen ist, da es wohl aus dem englischen "they" übertragbar ist.

Bisher kann ich mich mit diesen Worten noch nicht anfreunden. Wie sieht das bei euch aus?

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